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Lehrersprüche

Lehrer haben einen der wichtigsten, aber auch einen der undankbarsten Jobs in unserer Gesellschaft. Die Wissensvermittlung an Schüler, die sich einzig und allein das zügige Vergehen der Unterrichtsstunde wünschen und dabei nicht gestört werden wollen, ist ein schweres Geschäft. Lassen sich die Schüler aktivieren, dann meist nicht, um sich konstruktiv dem Unterricht zu widmen, sondern ihren Frust am Lehrer auszulassen. Wenn dann sehr wenig bei den Bemühungen der Lehrer herauskommt, wird ihnen das auch noch persönlich angelastet. Sie sind der Sündenbock für Bildungsnotstand, schlechte Pisa-Noten oder das allgemein sinkende Bildungsniveau. Muss man dann den Pädagogen nicht wenigstens ein paar Lehrersprüche als Notwehr zugestehen?

Lehrersprüche

 


Unser Lehrer hat von nix ne Ahnung.
Dauernd fragt er uns!


Weg mit den Lehrern, freier Blick zur Tafel!


„Fritz, kannst du mir sagen wo Bordeaux liegt?” fragt der Lehrer.
„Ja, in Vaters Weinkeller.”


Wie sind die Steigerungsformen von LEER?
LEER – LEHRER – OBERLEHRER



Lehrer haben nur 2 Fehler.
Alles was sie sagen und alles, was sie tun!


Eine Weisheit unter Lehrern: Vier von drei Schülern können nicht rechnen!


Lehrer sind Menschen, die uns helfen, Probleme zu beseitigen, die wir ohne sie gar nicht hätten.


Lehrer: Morgens haben sie Recht und nachmittags frei.


Das freie Spiel der Kräfte

Die Wissensvermittlung ist nur der Ausgangspunkt, der Lehrer und Schüler zusammenführt. Wie diese Wissensvermittlung geschieht – das ist der Hauptpunkt des Interesses. Lehrer entwickeln immer wieder neue Methoden, um ihren Zöglingen mehr Wissen beizubringen – Schüler handeln nach dem Prinzip des geringsten Aufwands und wollen möglichst unbehelligt durch den Schultag gleiten. Die Machtmittel sind ungleich verteilt, auch wenn Lehrer heute über ihre unzureichenden exekutiven Möglichkeiten klagen. Aber im Verhältnis zum Schüler sind die eindeutig in der dominierenden Position. Das wiederum bringt die Schüler zwangsläufig auf Ideen, unter Umgehung der offiziellen Kommunikation Wege zu finden, auch eigene Stärke demonstrieren zu können. Nun liegt es an der Persönlichkeit des Lehrers, mit welchen kommunikativen Strategien er trotz der Überlagerung mehrerer Kanäle seine (und letztendlich eigentlich ja auch die der Schüler) Interessen durchsetzt. Ein wichtiges Mittel dabei sind Lehrersprüche.

Was Lehrersprüche bewirken können

Mit Lehrersprüchen können sich Pädagogen in den Schülergenerationen, die durch ihre Hände gegangen sind, unsterblich machen. Viele Lehrer werden später nicht mehr durch den Namen, sondern durch ihre Sprüche erinnert. Griffige Formeln mit authentischer Wirkung gelangen auch in das widerborstigste Schülerhirn und graben sich hier als feste Erinnerung ein.
Mit einem guten Spruch kann der Lehrer mehreres erreichen:

  • Die Ruhigstellung eines Querulanten
  • Die Parteinahme der anderen Schüler für seine Person
  • Die Verstärkung einer Aufforderung
  • Die Kennzeichnung einer allgemeinen Situation

Der Vorteil der Lehrersprüche ist, dass sie kurz und knapp einen Sachverhalt beschreiben, diesen gleichzeitig bewerten und die Meinung zu den beteiligten Personen kundtun. Wird diese kommunikative Granate noch mit einigem Witz abgefeuert, verfehlt sie ihre Wirkung nicht. Denn der Auslöser bzw. das auslösende Moment werden der Lächerlichkeit preisgegeben und die eigene, schnelle Reaktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. Auf die pädagogische Pointe gibt es in der Regel keine Antwortmöglichkeit, so dass sich der Lehrer automatisch als Sieger der Situation fühlen kann. Das Lachen der anderen Schüler bestätigt dies. Und: Lachen ist immer Parteinahme. Wer den besten Gag macht, hat gewonnen.
Dieses Verfahren zeigt auch Langzeitwirkung. Denn mit jedem gelungenen Spruch steigt die Achtung vor dem Lehrer. In der jugendlichen Subkultur gilt ein cooler Satz immer noch mehr als ein wissenschaftlicher Artikel. Im Social-Media-Deutsch formuliert: der Lehrer erhält eine hohe positive Bewertung bei den Schülern und kann sich als Trendsetter etablieren.

Lehrersprüche als Reaktion auf Schülerstreiche

Das beliebteste Mittel des subtilen Schülerwiderstands sind kleine Holprigkeiten, die in das schulische Leben eingebaut werden. In der Regel orientieren sich diese an der Person des Lehrers, in dessen zeitlichen Verantwortungsbereich die Aktion fällt. Damit will man einen möglichst sicheren Erfolg landen. Lehrer haben meist keine Chance, die Ausführung zu unterbinden. Sie müssen irgendwie mit dem Resultat zurechtkommen. Für diese Fälle haben Lehrer nicht nur mehrere Reaktionsmuster parat, sondern auch geeignete Sprüche. Der beste Streich ist nichts wert, wenn ihn der Lehrer verbal auskontern kann.