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Bauernwitze

Bauernwitze gehören zu den ältesten Witzarten überhaupt, denn die Landbevölkerung galt seit jeher als dumm und begriffsstutzig. Der deutlich schlechtere Bildungsstandard im Verhältnis zum Durchschnitt der Gesellschaft war zwar objektiv bedingt, wurde aber nichtsdestotrotz durch alle Jahrhunderte gern als Vorlage für Witze über Bauern genutzt. Die dörfliche Abgeschlossenheit ist für Städter immer noch ein Synonym der Rückständigkeit. Auch die bodenständige Lebensweise mit teilweise schwerer körperlicher Arbeit wird weiter als Indiz für mangelnde geistige Entfaltung gewertet.

Bauernwitze

 


Ein Schafhirte läuft mit seiner Herde durch die Landschaft.
Auf einmal kommt ein 911er angebraust, aus dem ein geschniegelter Typ Anfang dreißig aussteigt.
Der Typ sagt zum Hirten: “Wetten ich kann Dir genau sagen wieviele Schafe Du hast?!
Wenn ich richtig liege kriege ich eines Deiner Schafe”
Der Hirte langweilt sich sowieso und geht darauf ein.
Der Typ geht zurück zum Auto holt seinen Laptop raus, stellt seinen Satellitenempfänger auf und fängt an, zweieinhalb Stunden reinzuacken.
Nachdem er alle Satellitenbilder ausgewertet und seine Berechungen beendet hat, wendet er sich an den Hirten und sagt:
“Du hast genau 369 Schafe!” und nimmt sich seinen Gewinn.
Der Hirte sagt:”Okay, das stimmt! Aber wenn ich Deinen Beruf errate, kriege ich meinen Gewinn zurück!”
Der Typ sagt:”Klar das ist fair.”
Hirte:”Du bist Unternehmensberater”.
Typ: “Wow, woher weißt Du das?”
Der Hirte sagt:” Also, Du kommst ohne gefragt zu werden, Du brauchst ewig lange um mir zu erzählen, was ich ohnehin schon weiß und bist offensichtlich völlig überzahlt — und jetzt gib mir meinen Hund zurück!”


Zwei Bauern am Stammtisch: “Ich hab’ letzte Woche alle meine Tiere markieren müssen. Mit ‘nem Ring im linken Ohr. Sauarbeit, sag’ ich dir.”
“Kann ich mir denken, die ganzen Kühe, Schweine, Schafe…”
“Ja, aber das Schlimmste waren die Bienen.”



Ein Feriengast auf einem Bauernhof ist Bauchredner. Zum Spaß geht er in den Stall und läßt eine Kuh “Wie geht es Ihnen?” sagen. Der Knecht, der daneben steht, reagiert nicht. Erst als der Feriengast ihn von den Hennen des Eierdiebstahls bezichtigen läßt, wird er unruhig. “Na”, fragt ihn auch der Bauer, “was sagst du dazu?”
“Also, Bauer, wenn S’ zu di Schaf kommen, glaub’n S’ denen ka Wort!”


Stöhnt der Bauer: “Jetzt bin ich total ruiniert. Ehe ich zur Kur fuhr, da sagte ich zu meinen Knecht, er solle die Hälfte der Kartoffeln auf der Markt bringen, und die andere Hälfte einlagern.”
“Ja,und?”
“Er hat sie alle durchgeschnitten!”


Erzählt ein Bauer seinem Freund: “Stell’ dir vor, letztens bin ich mit meinem Trecker in ‘ne Radarfalle gefahren!”
Meint der: “Und, hat’s geblitzt?”
“Nein, gescheppert…”


Ein Mann kommt auf einen Bauernhof und sagt, dass er mit Tieren sprechen kann. Der Bauer sagt, wenn dass stimmt bekommen sie bei mir Arbeit. Sie gehen zuerst zu dem Schwein und der mann sagt: Das Schwein sagt, dass es sich gestern den Fuß verstaucht hat.
Der Bauer: Dass stimmt es hat sich wirklich den Fuß verstaucht. Sie gehen weiter zu dem Schaf.
Der Mann: Das Schaf sagt, dass es sich gestern den Kopf gestoßen hat.
Der Bauer: Ja, dass stimmt auch.
Sie gehen zu der Ziege.
Da rennt der Bauer zur Ziege und sagt: Du sagst nichts erstens war ich besoffen und zweitens hat es dir auch spaß gemacht.


Kommt ein Bauer zu einem Mann, der Küken verkauft, und will 100 Stück haben. Die bekommt er dann auch ,aber in einer Woche kommt er schon wieder und möchte erneut 100 Küken haben.
Der Verkäufer denkt sich nichts dabei, aber als der Bauer dann zum dritten mal kommt, wird er neugierig:
“Warum wollen Sie eigentlich immer so viele Küken haben?
“Ich weiß auch nicht! Entweder pflanze ich sie zu tief, oder ich gieße sie zu wenig!”


Da kam ein Städter und kaufte von einem Bauern einen Esel für 100 Euro. Der Bauer versprach das Tier am nächsten Tag bei dem Käufer abzuliefern. Am nächsten Tag kam der Bauer und bedauerte, dass der Esel gestorben war.
“In dem Fall”, sagte der Städter, “will ich mein Geld zurück.”
Der Bauer bedauerte wieder, denn er hatte das Geld schon am Vortag ausgegeben. Also sagte der Städter er wolle den toten Esel haben.
“Nun, was willst du mit dem Kadaver?”
“Ich werde ihn verlosen!”
“Du kannst doch keinen toten Esel verlosen!”
“Sicher kann ich, pass nur auf: Ich sag niemandem, dass er tot ist!”
Einen Monat später treffen sich die zwei wieder.
“Na, hast du den toten Esel losbekommen?”
“Sicher! Ich habe 500 Lose zu je 2 Euro verkauft und hab 998.00 Euro Gewinn gemacht!”
“Hat sich denn da keiner beschwert?”
“Nur der, der gewonnen hat. Und dem hab ich seine zwei Euro zurückgegeben.”


Ein Bauer trifft an einem Bach einen Polizisten.
Fragt der Bauer: “Wo kann ich denn hier meine Kuh auf die andere Seite treiben, dort ist so saftiges Gras?”
Darauf der Polizist: “Geh etwa 100 Meter zurück, dort ist ein Baum, da ist das Wasser flach und du kannst sie rübertreiben.”
Nach einer Weile kommt der Bauer wieder und beschimpft den Polizisten. Seine Kuh wäre dort am Baum im Bach ertrunken.
Da sagt der Polizist: “Das kann nicht sein, ich habe dort gestern selbst zwei Enten durchgetrieben und die haben noch mindestens zehn Zentimeter aus dem Wasser geguckt!”


Bauernwitze in der Vergangenheit

Im Mittelalter war die Dummheit der Bauern sprichwörtlich. Als „Bauernfänger“ bezeichnete man kleine Betrüger, die mit den billigsten Tricks gutgläubige Leute hereinlegten. Entsprechend stellten die Bauernwitze jener Zeit vor allem kleine Episoden dar, in denen Bauern den größten Unsinn glaubten und dafür auch noch Geld oder Naturalien gaben. Solange die Leibeigenschaft bestand und die Kinder von klein auf hart arbeiten mussten, konnte sich am Bildungsnotstand auf dem Land auch nichts ändern. Erst mit den Reformen des 19. Jahrhunderts kam ein Minimum an Wissen auch in die Dörfer. Zeitgleich aber legten die Städte an Bildungsmöglichkeiten zu, so dass der Abstand in etwa gleich blieb und die Bauernwitze weiter Nahrung erhielten.
Dass die Bauern aber nicht durchweg dumm waren, belegt der ebenfalls sehr alte Begriff der Bauernschläue. Damit wird allerdings kein überdurchschnittlich cleveres Agieren beschrieben, sondern lediglich eine intellektuelle Überlegenheit auf niedrigem Niveau. Bauernwitze auf dieser Grundlage beziehen ihren Gag aus dem Umstand, dass ein Dummer einen anderen Dummen hereinlegt.

Bauernwitze heute

Harte Arbeit, rauher Umgangston, einfache Vergnügungen – das ist der Stoff, aus dem die Bauernwitze heute überwiegend sind. Damit lassen sich leicht Späße arrangieren, die mit ihrer Derbheit und Direktheit den Hörer zusätzlich verblüffen.
Eine gern genutzte Eigenart für Bauernwitze ist das Zusammenleben von Mensch und Tier. In dem extrem höheren Stellenwert der Tiere für Bauern liegt ein komisches Potenzial für Menschen, die völlig losgelöst von diesem natürlichen Verhältnis leben. Gleichzeitig werden Tieren aber auch menschliche Eigenschaften und Charaktere zugeschrieben, so dass sie als ideale Figuren in Witzen agieren können. Huhn, Schwein, Wolf – allein durch die Bezeichnung des Tieres lässt sich in Sekundenschnelle ein kompletter Typ beschreiben. Je leichter die Ausgangslage charakterisiert werden kann, desto schneller kommt die Substanz des Witzes zum Tragen.

Bauernregeln als Witzvorlage

Es gibt Hunderte von Bauernregeln, die Naturbeobachtungen und deren Folgen für den Bauern in einen simplen Reim bringen. Die Form ist einzig und allein entstanden, um eine leichte Merkbarkeit zu garantieren. In den einfachen Reimsätzen, die auf engem Raum Bedingung und Wirkung vereinen, liegt aber auch ein großes komisches Potenzial. „Wenn – dann“ ist eine unschlagbare Grundform für witzige Sprüche, in die Bauernregeln gern abgewandelt werden. Meist wird dabei eine echt wirkende Ausgangslage mit einer absurden Folgerung versehen, die doppelt witzig wirkt: Während sich der Hörer noch auf eine interessante Bauernweisheit einstellt, wird er bereits mit dem verblüffenden Ende konfrontiert. So werden sogar Sprüche zum Gag, deren Substanz gar nicht so besonders originell ist.