Alkohol-Witze kennt wohl jeder. Sie werden gerne gerissen, wenn in gemütlicher Runde über den Durst getrunken wird. Doch auch Kinder und Nichttrinker haben den einen oder anderen Alkohol-Witz auf Lager. Woran es wohl liegt, dass diese Witzsorte so stark verbreitet ist? Ist es die Allgegenwart des Alkohols in unserer Gesellschaft? Liegt es an dem peinlichen und oft gefährlichen Verhalten, das Betrunkene zu zeigen pflegen?
Alkoholfreies Bier ist wie ein Porno im Radio.
„Mein Beitrag zum Umweltschutz:
Ich trenne Alkohol vom Glas!“
„Ich habe kein Problem mit Alkohol,
aber ohne,
also Prost!“
Die Gehirnzelle, die das wusste, ist alkoholbedingt verstorben!
Alkohol löst keine Probleme, aber das tut Milch ja auch nicht…
„Haben Sie noch Restalkohol?“
„Nein, nein, wir haben alles getrunken!“
„Hey, ich kann Alkohol in Kopfschmerzen verwandeln!
Scheiß Superkräfte.“
Kein Alkohol am Steuer!
Ein kleines Schlagloch, und man verschüttet alles.
„Was machst du an Silvester?
Mit Hilfe von Alkohol 2015 aus dem Gedächtnis löschen.“
„ALKOHOL,
weil keine coole Story mit jemandem beginnt
der zuviel Salat gegessen hat…“
„Milch haut mehr rein als Alkohol!
Oder kann sich jemand an die ersten Jahre seines Lebens erinnern?“
„Alkohol und Nikotin rafft die halbe Menschheit hin,
Ohne Schnaps und ohne Rauch, stirbt die andere Hälfte auch!“
„Alkohol und Sonnenschein, vögeln und besoffen sein, wir bleiben unsrem Motto treu:
Geil, bekifft und arbeitsscheu!“
Das sind die einzelnen Alkoholwitz-Arten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
- Szenen in der Kneipe
- Szenen einer Ehe, wenn der Mann besoffen nach Hause kommt
- Ausländer und Alkohol in Deutschland
- Bayern und der Rest von Deutschland
- untypische Alkoholtrinker: Die Oma, das Kind, das Haustier
Es gibt weitaus mehr. Bereits an diesen Beispielen sieht man, dass jeder von uns diese Situationen kennt. Der Mann, der um 4 Uhr nachts besoffen nach Hause kommt und von seiner Frau zur Rede gestellt wird: Das kennen wir alle. Deswegen funktioniert ein Witz in so einer Situation auch so gut. Trinkt dagegen die Oma oder das Baby Bier, ist die Situation lustig, weil niemand mit so etwas gerechnet hätte. Bei Witzen, wo ein Bayer, ein Preuße und ein Kölner zusammensitzen, wird mit Klischees gespielt. Im Falle von Ausländern wie Japanern zusätzlich mit den real existierenden Kulturschocks, die diese Gäste etwa auf dem Oktoberfest machen müssen.
Das Spiel mit dem Feuer
Nicht alle Witze sind harmlose Späßchen. Mitunter geht es auch um ernst zu nehmende Dinge wie Leberzirrhose, tödliche Autounfälle durch Alkoholeinfluss oder sexuelle Belästigung. Doch gerade diese fiesen Witze sind manchmal die besten. Warum? Ein Grund dafür könnte sein, dass mit diesen Witzen die Gefährlichkeit des Alkohols neutralisiert wird. Das lässt die Menschen für einen kurzen Moment tatsächlich vergessen, dass Alkoholmissbrauch eine der häufigsten Todesursachen ist. Offenbar hat der Mensch es nötig, durch Witze seine Lage manchmal erträglicher zu machen. Damit dient der böse Alkoholwitz auch dazu, tragische und gefährliche Momente leichter zu machen. Mitunter überschreiten solche Witze aber die Grenzen des guten Geschmacks. Deshalb bekommt man sie oft nur hinter vorgehaltener Hand zu hören.
Alkohol-Witze: dürfen unsere Kinder sie hören?
Hier scheiden sich die Geister. Manche halten es für harmlos, auch Kindern solche Witze zu erzählen. Andere argumentieren, dass damit vor Kindern die Gefahren des Alkoholkonsums heruntergespielt werden. Die erste Gruppe wiederum hält dagegen: Oft sind es die Kinder selbst, die mit Alkoholwitzen daherkommen. Um sich über die Erwachsenen und ihr Verhalten lustig zu machen! Daran sieht man, dass Alkoholwitze noch eine weitere Funktion erfüllen: Andere Menschen bloßzustellen. Indem ein Säufer bloßgestellt wird, wird sein Fehlverhalten gerügt. Ob er sich das nächste Mal besser verhalten wird? Somit können Alkoholwitze sogar zu einem sinnvollen Umgang mit Alkohol beitragen: Ein derartiger Witz signalisiert, dass das Maß bald voll ist. Der Säufer merkt es und greift lieber zum Wasser.