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Optische Täuschungen

Subjektiv kann etwas anders aussehen, als es tatsächlich der Fall ist. Obwohl eine Linie gleich lang ist wie bei einem ähnlich aussehenden Objekt, meinen wir, sie sei kürzer oder länger. Optische Täuschungen stellen uns vor die Frage, wie wir sehen oder anhand welcher Kriterien wir bewerten, was unser Auge erblickt. Unser Gehirn lässt sich anscheinend leicht täuschen. Trugbilder wie Fata Morganas oder optische Täuschungen verblüffen. Sie regen den Geist an, Dinge zu hinterfragen. Das tun auch die Wahrnehmungsforscher, die sich mit Theorien des Sehens befassen und solche Phänomene untersuchen.

Optische Täuschung


 



Warum sehen wir manches verzerrt?

Vieles, was man in der Wissenschaft über das Sehen wusste, konnte über hundert Bilder mit optischen Täuschungen nicht erklären. Berühmte optische Täuschungen wie das Hermann-Gitter gaben besondere Rätsel auf. Dabei handelt es sich um ein Quadrat, das aus schwarzen Einzelquadraten besteht. An den weißen Linien zwischen den schwarzen Quadraten sieht man verschwommen weitere schwarze Flecken. Diese sind tatsächlich gar nicht existent. Niemand konnte dieses Phänomen bisher erklären. Bei der sogenannten Ebbinghaus-Illusion konnte man schon eher ermitteln, warum das Hirn zwei gleich lange Linien als unterschiedlich lang bewertet. Wir schließen durch einen Größenvergleich auf die Größe eines anderen Objekts. Dabei wird auch das sogenannte Sehgedächtnis einbezogen. Es speichert Millionen von Daten bereits gesehener Dinge und beeinflusst dadurch unsere aktuelle Wahrnehmung.

Tierische Erkenntnisse

Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass es auch in der Tierwelt optische Täuschungen gibt. Beispiele sind von

  • Tauben
  • Hühnern
  • Graupapageien
  • Graulaubenvögeln
  • oder Misteldrosseln

bekannt. Teilweise benutzen diese absichtsvoll optische Täuschungen bei ihren Balzritualen. Dadurch sind sie bei der Brautschau erfolgreicher als andere, die ihre Balzrituale nicht so geschickt in die richtigen Kulisse stellen. Interessant ist auch die Erkenntnis, dass wir normalerweise keinen optischen Täuschungen anheim fallen. Alles, was uns als optische Täuschung vorgelegt wird, wurde von Wissenschaftlern absichtsvoll für diesen Zweck konstruiert. Das bereits erwähnte „Hermann-Gitter“ gehört zu den ältesten optischen Täuschungen. Es wurde von Ludimar Hermann 1870 erstmals erwähnt und beruht auf einer Kontrasttäuschung. Erklären konnte man dieses Phänomen über hundert Jahre lang nicht. Ohne sich intensiver mit Ganglien-Zellen, Sehnerven und der Informations- und Reizverarbeitung im Gehirn zu befassen, kommt man optischen Täuschungen nicht auf die Schliche. Anscheinend ist unsere Netzhaut ein Miniatur-Computer, der die Datenauswertung entscheiden beeinflusst.

Spaßfaktor inbegriffen

Optische Täuschungen wie

  • das Hermann-Gitter
  • die Ebbinghaus-Täuschung
  • die Münsterberg-Täuschung
  • oder die Kaffeehaus-Illusion

verblüffen. Sie machen Spaß. Man kann Menschen damit hinter das Licht führen. Unabhängig von wissenschaftlichen Erkenntnissen führen sie uns die Subjektivität unserer Wahrnehmung vor Augen. Vieles ist eher Schein als Sein. Diverse unserer Annahmen sind falsch. Unser ganzes Leben beruht auf trügerischen Annahmen und scheinbaren Sicherheiten. Wir wiegen uns so lange in Sicherheit, bis optische Täuschungen, Zaubertricks, Quacksalber, Illusionisten oder andere unerklärliche Phänomene uns aufwecken. Wir könnten aus optischen Täuschungen Rückschlüsse für andere Dinge im Leben ziehen, doch unsere gefühlte Sicherheit ist uns wichtiger. Nur die Wissenschaft rätselt weiter, worauf bestimmte optische Täuschungen beruhen. Des Rätsels Lösung wird die Wissenschaft möglicherweise weiter bringen. Da aber jede optische Täuschung auf einem anderen Phänomen beruht, bleibt noch viel zu tun. Derweil amüsieren wir uns köstlich über jene, die auf eine optische Täuschung hereinfallen. Da immer neue Menschen geboren werden, bleiben auch die altbekannten optischen Täuschungen verblüffend. Wer sie finden möchte, schaut einfach im Internet nach „optische Täuschungen“ und wird reichlich fündig.