Die „Grande Nation“ ist seit Jahrhunderten weltweit nicht nur als Hort historisch erfolgreicher Bemühungen um die Menschrechte, sondern seit Jahrzehnten auch als das global beliebteste Urlaubsland bekannt. Nach Dafürhalten vieler Franzosen und ihrer Besucher mischen sich dort sowohl Land und Leute als auch Vernunft, Kunst, Kultur und Emotion in nahezu allen Lebensaspekten in geradezu idealtypischer Weise. Manch eine/r empfindet die derart permanent und penetrant zur Schau gestellte Betonung der eigenen Einzigartigkeit aber mitunter auch als etwas überheblich, bezieht sie sich doch zusätzlich auch noch auf angeblich unvergleichliche französische Koch-, Sprech- und Liebesfähigkeiten.
Warum trinken die Franzosen Wein, die Russen Wodka und die Deutschen Bier?
Damit man die Völker an der Fahne erkennt.
Wer ist patriotischer: die Italiener oder die Franzosen?
Die Italiener natürlich, die trinken ihren Wein aus Römern.
Oder hast du schon mal einen Franzosen gesehen, der Wein aus Parisern trinkt?
Chef zur Sekretärin: Nächste Woche fliegen wir nach Frankreich
Sekretärin zum Ehemann: Ich bin nächste Woche geschäftlich in Frankreich.
Ehemann zur Geliebten: Meine Frau ist nächste Woche nicht da, wir können uns treffen.
Geliebte zum Privatschüler: Ich kann dich nächste Woche nicht unterrichten.
Privatschüler zu seinem Opa: Mein Unterricht für nächste Woche ist abgesagt worden.
Wollen wir einen Ausflug machen?
Opa zu seiner Sekretärin: Das mit Frankreich nächste Woche wird nichts, ich mach einen Ausflug mit meinem Enkel.
Sekretärin zum Ehemann: Die Reise ist abgesagt worden.
Ehemann zur Geliebten: Meine Frau verreist doch nicht.
Geliebte zum Privatschüler: Ich kann dich doch unterrichten. Zeitplan wie gehabt.
Privatschüler zum Opa: Die Lehrerin wird mich doch unterrichten, tut mir leid.
Opa zur Sekretärin: Planänderung, wir fliegen doch nach Frankreich.
Die Liebe geht durch den Magen: Körper, Geist und Animalisches links des Rheins
Paris als die unangefochtene „Welthauptstadt der Liebe“, der häufig erwartete große Respekt vor den Glanzleistungen der französischen Poesie, Politik und Philosophie sowie die anderenorts niemals in vergleichbarer Qualität herstellbaren kulinarischen Köstlichkeiten wie Champagner, Coq au Vin, Crème au Caramel und Camembert: Viele Franzosenwitze nehmen gerade das tendenziell ausufernde französische Selbstbewusstsein aufs Korn und stutzen auf diese Weise die nur subjektiv genial veranlagten Bewohner der einstigen Heimat Napoleon Bonapartes auf ein allgemein erträgliches Normalmaß zurück. Somit erscheint in manchen Scherzen und Karikaturen über die charakteristischen charakterlichen Eigenheiten zwischen Atlantik, Ardèche, Ardenne und Ärmelkanal das Nationalsymbol des gallischen Hahnes als nach der Konfrontation mit den tatsächlichen Gegebenheiten als zumeist recht gerupft und zersaust. Die diesem Federvieh zugeschriebenen Eigenschaften wie Stolz, Eleganz und Eitelkeit werden humoristisch auch gerne auf französische Männer projiziert. Französinnen hingegen werden in Witzen oft Promiskuität, Aufgeschlossenheit in intimen Angelegenheiten und ein allgemein ausschweifendes Sexualleben angedichtet.
Vive la Baguette, François und Georgette, nur im Bistro und Bett lebt es sich nett
„Leben wie Gott in Frankreich“ bezüglich seiner amourösen Art ist also häufig ein dominierendes Sujet in frankofonen wie frankophoben Witzen, welche sich in diesem Punkt auch teils mit denjenigen über Italiener und Spanier vergleichen lassen, die ebenfalls gerne scherzhaft als charmante Eroberer, hartnäckige Verführer und geschickte Könner des Körperlichen skizziert werden. Doch nicht nur die möglichst perfekte Befriedigung gewisser hormoneller Bedürfnisse an Seine und Marne wird in Franzosenwitzen häufig thematisiert und satirisch geschildert, auch das generelle kulturelle Nationalmotto des „Savoir Vivre“ (in etwa Lebenskunst) erhält mitunter sein Fett in Form von Humor ab. Dieses wird nämlich speziell von nordeuropäischen Beobachtern gelegentlich als lediglich geschickte Tarnung einer Abneigung gegenüber harter Arbeit gewertet, und somit die Muße ähnlich wie auch im sonstigen Mittelmeerraum als wirtschaftlich anhaltenden Leistungen eher abträglich eingestuft.
Vom Erbfeind zum Scherzfreund: Historisch-militärisch-humoristische Dimensionen
Wie auch bei den Witzen über andere Nationen und Völker entsprechen diejenigen über Franzosen und Französinnen ebenfalls in der Mehrheit den seit langer Zeit international entsprechend eingespielten Klischees, Vorurteilen und Stereotypen über deren Sexualität, Geistesleben und Kulinarik. Aus deutscher Sicht werden auch die lange zurückreichenden, jedoch heutzutage glücklicherweise überwundenen Animositäten der früheren „Erbfeinde“ humoristisch behandelt, in der Regel in Witzen über das vermeintlich mangelhafte militärische Verhalten der französischen Armee in den beiden Weltkriegen. Oftmals versteckt sich in den deutschen Witzen über Franzosen aber auch ein kleines Quantum an Neid und Eifersucht bezüglich der riesigen internationalen Popularität und den zahlreichen kulturellen Errungenschaften des Landes. Deswegen greift man rechts des Rheins und rund um die Ruhr ähnlich wie übrigens auch in englischen Gefilden bei der Beurteilung der französischen Lebensart gerne auch mal zu etwas mehr Spott, Satire und Sarkasmus.
- Frankreich präsentiert sich global gerne als einzigartig, was natürlich auch Spott erzeugt
- Die französische Küche, Liebe und Sprache sind ebenfalls oft Gegenstand von Witzen
- Auch die vermeintliche kulturelle Überlegenheit Frankreichs wird gerne persifliert
- Häufig haben Witze über Franzosen und Französinnen eine sexuelle Konnotation
- Frankreich wird wie andere romanische Länder auch manchmal als arbeitsscheu skizziert
- Die gemeinsame Vergangenheit verbindet Deutschland und Frankreich auch im Humor