Nervige Sprüche können jeden beliebigen Inhalt aufweisen und kommen oftmals besserwisserisch daher. Des Weiteren können sie aber auch einfach provozierend wirken. Diese Kategorie wird häufig mit Frauen assoziiert – so, wie Macho Sprüche mit Männern in Verbindung gebracht werden.
Letztlich können Sprüche, die nerven, aber von beiden Geschlechtern angewendet werden. Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel.
Oh Baby, du machst meine Software zur Hardware.
Was ist dick und steht am Kopierer?
– Ein Praktifant.
Das kann ja wohl nicht Warstein.
Herzlichen Glühstrumpf!
Halt den Mund beim Sprechen!
Mach’s gut – aber nicht zu oft.
Probier doch einfach mal!
Rufst du an, wenn du da bist?
Aber gib nicht alles auf einmal aus.
Und wenn der Linus aus dem Fenster springt, machst du das dann auch?
Von mir hast du das nicht.
Alles Klärchen!
Okäse! (für okay)
Leg dich wieder hin (am Ende eines Telefonats)
Prostata!
Schankedön.
Alles roger in Kambodscha?
Satz mit X,
das war wohl nichts.
Zum Bleistift.
Schönen Gruß vom Getriebe (beim Autofahren)
Wunderbärchen!
Weggegangen,
Platz vergangen.
Verschiedene Formen der nervigen Sprüche
Es gibt kein konkretes Raster, dem sich nervige Sprüche unterwerfen müssen. So gibt es zu jeder erdenklichen Situation Gelegenheit, einen solchen zum Besten zu geben.
Die nervigen Sprüche kommen beizeiten ohne großen Einfallsreichtum aus. „Ich habe es dir doch vorher gesagt“, oder „Das hast du jetzt davon“ sind bezeichnende Beispiele für die Thematik.
Der Mann, der seiner Frau beim Frühjahrsputz zuguckt, und sie auf eine vergessene Ecke hinweist. Die mäkelnde Mutter, die ihrem Sohn rät, eine Mütze anzuziehen, da ihm andernfalls die Ohren abfallen könnten. Dies sind nur einige alltägliche Situationen, die – oftmals unbewusst – den Nährboden für nervige Sprüche bilden.
Des Weiteren gibt es beabsichtigte und gezielt eingesetzte Ausführungen, die den Empfänger zur Weißglut treiben können.
Hierbei werden häufig Redewendungen genutzt, die sich selbst überlebt haben. Zum Bleistift. Zwar nicht immer, aber immer öfter. Ein Satz mit X, das war wohl nichts. Oft vermeintlich harmlos anmutend, bringen Anmerkungen wie diese viele Menschen auf die buchstäbliche Palme.
Nervige Sprüche haben zumeist eine fingerhebende, neunmalkluge und schadenfrohe Mentalität. Sie können aber auch der reinen Provokation dienen. Interessant ist hierbei, dass sich (in der Regel) nur der Adressat genervt fühlt. Dritte, unbeteiligte Zuhörer lachen häufig über derlei Äußerungen, die sich nicht selbst betreffen.
Die Geschichte der nervigen Sprüche
Natürlich ist es nicht überliefert, wann und wo sich die nervigen Sprüche erstmalig aufgetan haben. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Menschheit ihrer seit Jahrtausenden erfreut. Eben genau so lange, wie Pessimismus, Schadenfreude und Besserwisserei existieren.
Der nervige Spruch gehört also unumstößlich zur Menschheit dazu. Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe – so befand es zumindest einst ein römischer Philosoph. Aufgrund dessen ist anzunehmen, dass die nervigen Sprüche bereits im alten Kaiserreich gegenwärtig waren.
Anwendungsmöglichkeiten für nervige Sprüche
Ob in der Straßenbahn, auf dem Sozialamt, beim Bäcker, am Frühstückstisch oder bei der Heimwerkerei – es gibt kaum eine Gelegenheit, bei der sich ein nerviger Spruch nicht einbringen lassen würde.
Dieses rhetorische Genre gefährdet in der Regel nur den Blutdruck des Zuhörers, nicht aber die Unschuld von Kinderohren. Nervige Sprüche thematisieren – normalerweise – keine menschlichen Abgründe, sexuelle Aspekte oder gewaltverherrlichenden Ansichten.
Daher kann nach Belieben rumgenölt werden. Es sei denn, das Gegenüber ist schon auf den Konsum von Valium oder ähnlichen Beruhigungsmitteln angewiesen. Dann würde sich eher ein Witz anbieten, um einen Gemütszustand hervorzurufen.
Nervige Sprüche in der Zusammenfassung:
- in nahezu jeder Situation anwendbar
- traditionelle, beabsichtigte und unbedachte Sprüche
- kinderfreundliche Inhalte
- besserwisserisch und schadenfroh