Wir Menschen sind so gestrickt, Vorurteile über Bevölkerungsgruppen zu haben, denen wir nicht angehören. Studentenwitze entstehen aus diesem Bedürfnis heraus. Ob sie unter Studierenden herumgehen, weiß man nicht. Vermutlich haben die Betroffenen anderes zu tun. Doch ganz ohne Spaß und Freizeitvergnügen leben Studenten bei allem Stress auch nicht. Man unterstellt Studierenden pauschal, bis in die Nacht zu schlafen, Vorlesungen zu versäumen, Professoren zu bestechen oder verführen und Fachidioten zu werden. Vaters Geld ist gerade gut genug, sich einen schönen Lenz zu machen.
Wer einatmet muss ausatmen, wer einschläft muss ausschlafen.
Medizinstudentin fragt Professor:
“Kann man sich eigentlich auf der Toilette einen Tripper holen?”
“Man kann. Aber es ist sehr unbequem.”
Zwei Studenten unterhalten sich:
“Wie spät ist es?”
“Mittwoch”
“Keine Details, Sommer- oder Wintersemester?”
Sitzen 3 Studenten im Hörsaal. Als der Mathematikprofessor den Saal betritt, stehen 5 Studenten auf und verlassen den Raum.
Sagt der Professor: “Na super, wenn jetzt noch 2 kommen, ist ja gar keiner mehr da!”
Vier Studenten der Universität Sydney waren so gut in Organischer Chemie, dass sie alle ihre Tests, Klausuren und Praktika bisher in diesem Semester mit “1” bestanden.
Sie waren sich so sicher, die Abschlussprüfung zu schaffen, dass sie sich entschlossen, das Wochenende vor der Prüfung nach Canberra zu fahren, wo einige Freunde eine Party schmissen. Sie amüsierten sich gut. Nach heftigem Feiern verschliefen sie den ganzen Sonntag und schafften es nicht vor Montag morgen – dem Tag der Prüfung – wieder zurück nach Sydney!
Sie entschlossen sich, nicht zur Prüfung zu gehen, sondern dem Professor nach der Prüfung zu erzählen, warum sie nicht kommen konnten. Die vier Studenten erklärten ihm, sie hätten in Canberra ein wenig in den Archiven der Australien National University geforscht und geplant gehabt, früh genug zurück zu sein, aber sie hätten einen Platten gehabt auf dem Rückweg und keinen Wagenheber dabei und es hätte ewig gedauert, bis ihnen jemand geholfen hätte. Deswegen seien sie erst jetzt angekommen!
Der Professor dachte darüber nach und erlaubte ihnen dann, die Abschlussprüfung am nächsten Tag nachzuholen. Die Studenten waren unheimlich erleichtert und froh. Sie lernten die ganze Nacht durch, und am nächsten Tag kamen sie pünktlich zum ausgemachten Zeitpunkt zum Professor.
Dieser setzte jeden Studenten in einen anderen Raum, gab ihnen die Aufgaben und sagte ihnen, sie sollten anfangen.
Die 1. Aufgabe brachte 5 Punkte. Es war etwas Einfaches über eine Radikal-Reaktion. “Cool”, dachten alle vier Studenten in ihren separaten Räumen, “das wird eine leichte Prüfung.” Jeder von ihnen schrieb die Lösung der 1. Aufgabe hin und drehte das Blatt um:
“2. Aufgabe (95 Punkte): Welcher Reifen war platt?”
Prüfungen kann man wiederholen.
Partys nicht.
Ups, Der Wecker klingelt jetzt und ich habe vergessen zu schlafen. Passiert.
Zwei Studenten schlendern über den Campus. Da fragt der eine: “Woher hast Du so ein tolles Fahrrad?”
Darauf der andere: “Als ich gestern ganz in Gedanken versunken spazieren ging, fuhr ein hübsches Mädchen mit diesem
Fahrrad vorbei.
Als sie mich sah, warf sie das Rad zur Seite, riss sich die Kleider vom Leib und schrie: “Nimm Dir, was Du willst!”
Der erste Student nickte zustimmend: “Gute Wahl, die Kleider hätten vermutlich nicht gepasst!”
“Was ist Betrug?”, fragt der Professor den Jurastudenten.
“Betrug ist, wenn Sie mich durchfallen lassen.”
“Wieso denn das?”
“Weil sich nach dem Strafgesetzbuch derjenige des Betruges schuldig macht, der die Unwissenheit eines anderen ausnützt, um diesen zu schädigen.”
Uni, das kennt ihr doch, liebe Studenten, das ist das Gebäude neben der Mensa.
Beim Philosophieexamen stand unter anderem auch folgendes auf dem Prüfungsbogen:
“Wenn dies eine Frage ist, beantworten Sie sie.”
Eine der Antworten:
“Wenn dies eine Antwort ist, bewerten Sie sie.”
Welche Enten sind am fleißigsten?
Die Studenten!
In einem Betrieb finden Bewerbungsgespräche statt.
Der Personalchef bittet die Bewerber, einfach nur bis 10 zu zählen:
Der Elektroniker beginnt: “0001, 0002, 0003, 0004…..”
Der Personalchef winkt ab: “Der nächste bitte!”
Der Mathematiker: “Wir definieren die Folge a(n) mit a(0)=0 und a(n+1)+1….”
Der Personalchef bricht ab und bittet den nächsten Bewerber:
Der Informatiker fängt an: “0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, a, b, c…..”
Auch ihn will der Personalchef nicht.
Als letztes kommt ein Student: “1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10.”
Der Personalchef ist begeistert: “Sie bekommen den Job!”
“Warten Sie, ich kann noch weiter: Bube, Dame, König…”
Der Chemieprofessor doziert vor den Erstsemestern über die Elektronentransfertheorie. Er schreibt eine Strukturformel an die Tafel und sagt:
“Wie Sie sehen, fehlt ein Elektron. Wo ist es?”
Schweigen. “Wo ist das Elektron?”, fragt der Professor wieder.
Da ruft einer der Studenten: “Niemand verlässt diesen Raum!”
Im Hörsaal sind zwei Garderobenhaken angebracht worden. Darüber ein Schild: “Nur für Dozenten!”
Am nächsten Tag klebt ein Zettel drunter: “Aber auch für Mäntel geeignet!”
“Kennen wir uns nicht?”, begrüßt der Professor den aufgeregten Studenten bei der mündlichen Prüfung.
“Ja, vom letzten Mal. Ich wiederhole heute.”
“Gut. Was war denn das letzte Mal die erste Frage?”, fragt der Professor.
“Kennen wir uns nicht?”
Professor sagt in der Mündlichen zum Studenten:
“Sehen Sie den Baum da draußen?”
“Ja, und?”
”Wenn der wieder Blätter trägt, kommen Sie nochmal.”
Aber ja doch, Herr Professor!
Im Studentenwitz kollidieren natürlich auch die Machtlosen da unten mit denen da oben, die Wissenden und die Ahnungslosen mit genialen Visionen im Kopf. Zukünftige Karrieristen treffen auf alternativ denkende Hippie-Studenten, bekiffte Bafög-Empfänger auf zielstrebige Rechtsanwaltstöchter, notorische Schwatznasen auf zuhörende Stillschweiger mit Tendenz zum Weltverbesserer. Dieses bunte Völkchen wird durch Stereotypen gleichgeschaltet und im Witz als „der typische Student“ karikiert. Wenn der Professor einem seiner Eleven solche Ahnungslosigkeit bescheinigt, dass damit gleich zwei weitere Studenten bei der Prüfung durchfallen könnten, ist klargestellt: Universitätsstudien sind eben doch nicht mit links gemacht. Fälschlicherweise werden auch Witze, in denen zwei Professoren agieren, zum Studentenwitz dazu addiert. Dies dürften Witze sein, über die Studenten lachen können – aber es sind trotzdem Berufswitze. Das studentische Dasein ist jedoch kein Beruf. Es kann somit nicht in dieser Witzsparte eingeordnet werden. Klischees wie
- der ewige Student
- der BWL-Strebertyp
- der studierende Späthippie
- der anbiederische Student, der dem Professor ständig nachläuft
- oder die altbekannte Professorenverführerin
skizzieren bestimmte Menschentypen.
Datenverwalter und Wissensdetektive
Manche meinen, es geht darum, im Studium möglichst viel Wissen in den Kopf zu bekommen. Andere sind lieber kreativ. Sie nutzen das Wissen anderer und lassen andere für sich arbeiten. Beide eint im Studentenwitz die Respektlosigkeit, die sie den universitären Institutionen entgegenbringen. Was der eine mehr weiß, macht der andere durch Bauernschläue wett. Der Student ist als Klischeetyp wahlweise ein Anti-Typ, der gegen alles ist, oder ein Karrierist aus guter Familie, der selbst eine Professur anstrebt. Schön ist es schon, wenn man seinen Professor mit profundem Wissen aus dem studierten Fachgebiet schlagen kann – allerdings zum eigenen Nutzen interpretiert. Da zeigt sich wieder einmal, dass der Kreative dem Strebsamen durchaus überlegen sein kann. Studentenwitze dürften mehrheitlich nicht durch Studierende geprägt worden sein. Sie reflektieren vielmehr, was man im Volk so über Studenten denkt. Teilweise weiß man selbst, wie das studentische Leben verläuft. Daher sind wahre Inhalte im Studentenwitz kein Wunder. Die Pointe aber geht über die Realität hinaus.
Studentisches Leben als Stereotyp
Auch im Studentenwitz geht es um Klischees und Stereotypen, Verallgemeinerungen und Vorurteile. Je nach studiertem Fachgebiet spielt die Szene in einem anderen Hörsaal, in der Pathologie oder auf einer Ausgrabung. Auch typische Probleme mit Vermietern oder Zimmernachbarn im Studentenheim kommen im Studentenwitz vor. Drei-Personen-Witze und Frage-Antwort Spiele eignen sich als Witzform gleichermaßen, um Studenten wie Professoren vorzuführen.