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Dämliche Sprüche

Dämliche Sprüche sind ein typisches Produkt unserer modernen Kommunikationsgesellschaft. Zwar gibt es Sprüche, die mit dem Prinzip der Sinnentleerung arbeiten, schon seit Urzeiten. Denn jedes ideelle Streben löst immer auch eine entsprechende Gegenbewegung aus – im Fall der Suche nach Erkenntnis eben die Verballhornung des Wissens. Um 1900 erlangten Dichter wie Christian Morgenstern oder Kurt Schwitters mit grotesken Schilderungen bzw. scheinbar unsinnigen Wortphrase sowie die paradoxen Wortgebilde des Dadaismus Kultstatus. Aber erst in der Ära der so genannten Spaßgesellschaft wurden dämliche Sprüche zum allgemeinen Konversationsgut. Sie taugen hervorragend dazu, die Widersinnigkeit des modernen Lebens in kurzer Form auf die Schippe zu nehmen.

Dämliche Sprüche


Warum tanzen Geister nicht auf Partys? Weil sie keinen Körper haben.


Was sagt eine Wand zur anderen? „Wir treffen uns in der Ecke!“


Warum tragen Taucher keine Brieftaschen? Weil sie sowieso immer nass sind.


Warum haben Vögel keine Zähne? Weil sie sich nicht die Federn putzen wollen.


Warum haben Geister schlechte Laune? Weil sie immer die Nase voll haben.


Warum fällt der Keks durch? Weil er so krümelig ist.


Was sagt ein Teppich, wenn er auf die Straße gelegt wird? „Ich bin dann mal weg!“


Warum hat das Buch Schmerzen? Weil es gebunden ist.


Warum trinken Skelette keine Milch? Weil sie keine Kuh haben.


Warum hat der Stuhl keine Freunde? Weil er zu viele Beine hat.


Warum ist der Teddybär immer traurig? Weil er ständig vom Kuscheln müde wird.


Warum haben Flugzeuge Flügel? Damit sie fliegen können.


Warum fahren Geister so ungern mit dem Bus? Weil sie immer durch die Wände fallen.


Was ist orange und klingelt? Eine Schelle.


Warum haben Briefträger so schlechte Laune? Weil sie immer von Haus zu Haus laufen müssen.


Warum haben Fische schlechte Noten in der Schule? Weil sie immer abschreiben.


Warum hat die Tomate schlechte Laune? Weil sie immer in der Ketchup-Flasche feststeckt.


Warum haben Vögel keine Knie? Weil sie ansonsten in die Hose machen würden.


Was ist braun und klebt an der Wand? Ein dummer Spruch.


Warum hat das Sofa immer schlechte Laune? Weil es ständig herumgesessen wird.


Warum hat der Hund ein Handy? Weil er keinen Daumen zum SMS-Schreiben hat.


Warum hat der Kühlschrank Licht? Weil die Gurken gerne ausgehen.


Warum hat die Banane Angst? Weil sie geschält wird.


Warum hat der Hase so große Ohren? Weil er einen großen Kopf hat.


Warum haben Elefanten so große Füße? Damit sie nicht durch den Rost fallen.


Warum hat die Banane keinen Führerschein? Weil sie immer die Kurve kriegt.


Warum hat der Stift schlechte Laune? Weil er immer angeschrieben wird.


Warum hat das Känguru immer Urlaub? Weil es immer springt.


Was macht ein Clown im Büro? Faxen.


Warum hat der Geist einen Job als Koch? Weil er gerne durch die Töpfe schauen kann.


Warum hat die Banane Kopfschmerzen? Weil sie immer angegriffen wird.


Warum hat der Stuhl immer gute Laune? Weil er immer was zu sitzen hat.


Warum haben Seeräuber so schlechte Stimmung? Weil sie immer auf und ab gehen.


Warum hat die Torte Angst vor dem Kühlschrank? Weil sie immer gefriert.


Inhalte von dämlichen Sprüchen

So wie es ihre Herkunft schon andeutet, reagieren dämliche Sprüche in erster Linie auf bestimmte Zustände. Das können

  • überzogene individuelle Selbstdarstellungen
  • ungebremster Fortschrittsglauben
  • oder gesellschaftliche Werte sein.

Mit dämlichen Sprüchen lassen sich hehre Ideale mit einem Satz vom hohen Sockel in den Morast befördern oder eingebildeten Personen ein ruppiges Kontra entgegensetzen.
In der Hauptsache beschäftigen sich dämliche Sprüche aber eher neutral damit, allgemeines Wissen zu verblödeln und die weißen Flecken auf der Landkarte der menschlichen Erkenntnis in den Vordergrund zu stellen. Die meisten dämlichen Sprüche gibt es deshalb wohl auch über den Sinn des Lebens.

Formen von dämlichen Sprüchen

Dämliche Sprüche kommen gern in Form von so genannten Lebensweisheiten daher. Da allein schon die Unterschiedlichkeit von Lebensbedingungen viele dieser allgemein akzeptierten Regeln in Frage stellen können, zeigt sich, dass die vorgegebenen Orientierungen auch völlig belanglos sein können. Dämliche Sprüche bringen das in eine Form, die der altklugen Attitüde dieser „Weisheiten“ entspricht, vom Inhalt her aber nichts aussagt.
Besonders gut zu sehen ist dieses Vorgehen an der Verballhornung alter Bauernregeln. Als Ausgangspunkt wird in der Regel die gleiche Formulierung wie in einer solchen Bauernregel üblich gewählt, im zweiten Teil aber keine Erkenntnis geliefert.
Ebenso beliebt ist die Nutzung von formalen Ähnlichkeiten. Eine ganze Reihe von Worten erhält in der deutschen Sprache eine andere Bedeutung, wenn nur ein Buchstabe ausgetauscht wird. Diesen Umstand machen sich viele dämliche Sprüche zunutze, um eine Gleichstellung des Sinns dieser unterschiedlichen Begriffe zu erreichen. In der Verbindung der Worte erkennt das Gehirn einen formalen Zusammenhang, wird aber dann im Sinnzusammenhang schmählich im Stich gelassen. Die Verblüffung, die daraus entsteht, macht den eigentlichen Reiz von dämlichen Sprüchen aus.

Dämliche Sprüche müssen nicht immer dumm sein

Wenn diese Gattung von Sprüchen auch stark mit einem niederen intellektuellen Niveau kokettiert – so blöd, wie sich gibt, ist sie oft gar nicht. Sie wirkt wie eine stark verzerrte Karikatur, in der sich kaum der abgebildete Gegenstand identifizieren lässt. Ihr Wesen ist jedoch nicht die Erkenntnis, sondern lediglich der Verweis auf das Maß an Sinnlosigkeit, das dem menschlichen Tun innewohnt. „Es irrt der Mensch, so lang er strebt“ wusste schon Johann Wolfgang von Goethe.